FÖRDERVEREIN OBERHAUSMUSEUM E.V.
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Die Lieder der Wiedertäufer auf Oberhaus und ihr Fortleben in Amerika

20/9/2024

 
BildFoto: Elena Mühlbauer
Nach der Sommerpause startete der Förderverein des Oberhausmuseums mit einem Hybridvortrag von Heinz-Walter Schmitz, live im Vortragsraum der Veste und zeitgleich digital über das Internet, in die Herbstsaison. Der Diözesankirchenmusikdirektor i. R. von Passau forschte in den letzten Jahren aktiv in diversen Archiven und im Ausland zu den Wiedertäufern im 16. Jahrhundert, die auf der Veste Oberhaus verhört und inhaftiert wurden. Auf der Burg entstanden zwischen 1535 und 1541 in der Gefangenschaft 51 Liedtexte und Melodien, die bis heute von den Amischen in Amerika regelmäßig gesungen werden. Sie bilden den Grundstock für den sog. „Ausbund“, einem Gesangsbuch der protestantischen Glaubensgemeinschaft in sehr starker Auflage, das zu den Gottesdiensten verwendet wird. Dieses gilt als eines der ältesten Sammlungen an Kirchenliedern, die ohne Unterbrechung genutzt werden.
Herr Schmitz referierte im ersten Teil über die Entstehung der Wiedertäuferbewegung und ordnete sie in das Zeitgeschehen ein. Im zweiten Teil konzentrierte sich der Vortragende namentlich auf die Personen, die auf ihrer Reise im bayerischen Wald festgenommen und nach Passau überführt worden waren. Insgesamt kam es zu vier Aufgriffen innerhalb weniger Wochen im August und September 1535. Durch seine Forschungen hatte Herr Schmitz Einblick in die Verhörprotokolle, die über bestialische Befragungen, Maßnahmen und den Zuständen berichteten, in denen diejenigen Lieder entstanden, die heute bei den Amischen sonntäglich angestimmt werden.
Schlussendlich blieb die Frage offen, wie die Zeilen ihren Weg nach Übersee fanden, was die Zuhörerschaft zu einer spannenden Diskussion anregte. Eva Sattlegger, langjährige Mitarbeiterin am Oberhausmuseum, berichtete zudem über ihre Erfahrungen mit der langjährigen Forschergruppe aus Lancaster County, durch die sie im Sommer amische Familien besuchen und den Gesängen persönlich lauschen durfte. In diesem Rahmen entstanden auch Audioaufnahmen, die Herr Schmitz für das Publikum vorbereitet hatte. Eine kleine Besonderheit, da sich die Glaubensgemeinschaft für gewöhnlich weder filmen noch anderweitig aufzeichnen lässt.

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