Eine steile Treppe führte knapp vierzig Mitglieder des Fördervereins für das Oberhausmuseum am Samstag in den Färberkeller. Die sonst unzugänglichen Gewölbe öffnete Museumsdirektorin Dr. Stefanie Buchhold exklusiv für die Gruppe und führte durch die Räume. Dieser noch nicht vollständig bauhistorisch erfasste Teil der Veste wird momentan als Lagermöglichkeit und Werkstatt der Haustechnik genutzt und beleuchtete eindrucksvoll eine der größten Hürden, vor der viele Museen weltweit stehen: dringend benötigte Fläche zur Verwahrung von Objekten und Material vergangener Sonderausstellungen. Die Räumlichkeiten unter der Burg haben eine reiche Geschichte durchlebt, an der immer noch aktiv geforscht wird. Vermutlich wurden hier im 19. Jahrhundert unter anderem Kleidungsstücke für das Militär hergestellt und eingefärbt, als das Oberhaus als Kaserne diente. Davon könnte sich auch der Name des Kellers ableiten. Außerdem wurde lange Zeit Kohle eingelagert, deren Spuren man noch heute ablesen kann. Momentan finden sich viele der alten Öfen in den verschiedenen Abteilen, die im 20. Jahrhundert aus den heutigen Museumsräumen entfernt wurden. Auf lange Sicht ist geplant, dass diese Objekte nach und nach wieder zurück an ihre alten Standorte kommen. Die nächste Sonderführung des Fördervereins ist für den 4. November in der Bischofsgruft geplant. Auch nicht-Mitglieder sind dazu herzlich eingeladen. Weitere Infos und Anmeldung unter Veranstaltungen. Kommentare sind geschlossen.
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